Aprilia Tuono und RSV Mille R

April 25, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Text: Heiner Toller / Bilder: wikinger.com

Aprilia Tuono und RSV Mille R

Manchmal muß man die Leute zu ihrem Glück zwingen. So auch Mike Gerlach, der sich nach seiner betagten Suzuki GSX-R 750W im Sommer 2007 eine serienmäßige Mille R zulegte – daß Motorräder so schön fahren können, wußte Mike (wie so viele andere auch) vorher nicht. Im folgenden Winter legte er selbst Hand an, lackierte alles und kürzte den Auspuff radikal ein, um dann doch einen MIVV GP Style –Dämpfer anzuflanschen. Sehr, sehr laut, aber geil. Zu dieser Zeit lümmelte Mike öfter bei Axel Siemoneit von der Bike Company in Parchim herum, sah die vielen Aprilia-Umbauten und wollte sein Bike auch gleich individualisieren.

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Wunschdenken

Doch der 2008er Sommer war zu schön, um mopedlos zu sein, daher stand die Mille erst im Oktober direkt nach der letzten Ausfahrt auf der Bühne der Bike Company in Meckpomm. Dann ging’s ratzfatz: Erst alles abbauen, Schwinge raus, RR-Schwinge rein, Umlenkung anpassen, Federbein zum Überarbeiten schicken. Danach war die Optik dran: Das schlanke Heck stammt von der Zweitaktrakete RS 125 (nachdem Mike zuerst das Heck der Mille RR anbauen ließ), für die Front kam die damals noch aktuelle SC57 RacingVerkleidung von Polidom in Frage. Klar, daß die Hülle nicht von Natur aus an die

werferrohre und Einpassen der Scheinwerfer: Eine ganz schöne Fummelei.

Wenn schon, denn schon

Mille paßt. Es hieß also abschneiden, hundertmal oder mehr an- und abbauen, bis das Ergebnis stimmt. Eine weitere Schwierigkeit war das Einlaminieren der Schein-

Einmal dabei, entschied sich Mike zum Tausch der Gabel auf das feine Öhlins-Teil mit Radialbremsen – natürlich von HRPRacing noch feiner abgestimmt. Die Räder wurden glasperlgestrahlt und zusammen mit dem Tank zu OT-Jele verschickt, wo mittels Wassertransferdruck das Carbondesign auf Tank und Räder gezaubert wurde. Nach mattem Klarlack-Überzug sieht das täuschend echt aus. Natürlich bekamen Rahmen und Schwinge dann auch gleich Carbon-Cover.

Soundmaschine

Zum markanten Heck-Punkt und Deutlichmachen des Vau-Zwo wünschte sich Mike eine zwei-inzwei-Auspuffanlage mit kurzen Endtöpfen. Dafür wählte Axel den noch vorhandenen Aprilia RR-Krümmer und arbeitete den Flansch von RR auf RP um, also von einer Vier- in eine Drei-Loch-Aufnahme. Damit konnte der Auspuff sein großes Volumen halten, das die Mille für ihr sattes Drehmoment braucht. Den Abschluß bilden kurze Leos, die hervorragend ins Konzept paßten. Für diese Aufgabe war Marco von „strassenkrieger.eu“ zuständig und erledigte sie zur vollsten Zufriedenheit.

Kleinigkeiten

Jetzt blieb nur noch, das Motorrad zusammen zu stecken, Power Commander und Quickshifter zu implantieren und letzte Anpassungsarbeiten vorzunehmen: Schnell noch radiale Brems- und Kupplungsarmaturen anbauen, natürlich mit

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TECHNISCHE DATEN

Aprilia Tuono und RSV Mille R TECHNISCHE DATEN Modell/Bj.: Besitzer: Erbauer: Motor: Wasserkühler: Ölkühler: Vergaser/ Einspritzung: Luftfilter: Krümmer/ Auspuff:

RSV Mille Typ RP Serie Serie Serie auf 57 mm Ø vom Typ RR NoToil SBK (Kämna), das ist ein Muss für diese Dinger von RSV 1000 RR, auf DreiLochflansch umgeschweißt für RP-Motor; Auspuff Leovince GP-Style mit BE Serie

Federbein: Gabel: Gabelbrücken:

Öhlins

Aprilia RS 125 stark modifiziert Aprilia RSV 1000 RR, Mod. 2005, Umlenkung angepaßt Öhlins mit Radialbremse oben limitierte Auflage Noriyuki Haga-Replika, unten Serie Serie, glasperlgestrahlt, mit Wassertransferdruck im Carbondesign, Klarlacküberzug matt.

vorn/hinten: Bereifung: vorn: hinten: Lenker/Riser:

OZ-Racing

Bremsen:

Brembo

Michelin Pilot Power 120/70-17 190/50-17 Serie Radialzangen

vorn: Serie hinten: Fußrastenanlage: TRW Racing Blackline Serie, mit Wassertransferdruck Carbon, in Weiß und Klar lackiert Honda CBR 1000RR SC57, stark modifiziert, Doppellicht integriert (schöne Fummelei)

Tank:

Verkleidung/ Maske/ Scheinwerfer: Höcker/Sitzbank: Aprilia RS 125, ab Modell 07 Seitendeckel:

Serie

Kotflügel:

Carbon, Serie

Serie / CDi-Serie mit Eprom Armaturen/ Schalter/E-Box: und Power Commander III USB,

Instrumente: Lackierung: Sonstiges:

Danke an:

Aktuell guckt die Inge mächtig böse in die Welt mit ihren schwarz-matten und mit Struktur pulverbeschichteten Rädern und Schwinge und der schwarz eloxierten Gabelbrücke. Überhaupt die Gabel: Mit lackierten Covern versehen und der Hardcore Fighters-Maske darüber sorgt sie im Rückspiegel für kräftig Furore. Die bis zum letzten Umbau originalen Fußrasten mußten logischerweise TRW Racing-

Mike Gerlach Meister „S“, Parchim

Rahmen: Heckrahmen: Schwinge:

Räder:

Endgradig

Aprilia RSV Mille R

Quickshifter im Racing-Schaltschema Serie, weil sehr informativ Weißer als weiß

LED Miniblinker Kellermann Rhombus, Carbon-Rahmenschoner, Schaltschema Racing, radiale Brems- und Kupplungspumpe mit TRW-Hebeleien, Lenkergriffe (Gummis) von Rizoma, Lenkerenden von Louis Mike, für den großen Geldbeutel, Geduld und Mitarbeit, den Lackierern für die wie immer perfekte Lackarbeit

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dem zeigt eine Motoscope-Mini statt des zuletzt verwendeten Koso-Tacho das Tempo an. Damit sind Motor und Fahrwerk für den öffentlichen Raum voll auf Höhe der Zeit, zum Rumtoben gibt es kaum besseres Material. Vorausgesetzt, man beherzigt den Tipp von Meister S: Bei RSV und Tuono gilt es, den Motor vernünftig zu synchronisieren und die COWerte anzugleichen, dann schnurren die Dinger wie Kätzchen.

Modell/Bj.: Besitzer: Erbauer: Motor: Wasserkühler: Ölkühler: Vergaser/ Einspritzung: Luftfilter: Krümmer/ Auspuff: Rahmen: Heckrahmen: Schwinge: Federbein: Gabel: Gabelbrücken:

Leitungswechsel, weil in der Serie gar nix dazu paßt. Dann das erste Anlassen – ein Wahnsinnsgefühl. Doch damit war noch nicht aller Tage Abend, zum perfekten Abschluß der Sache ging’s zu Jens Holzhauer von HRPRacing nach Wittenberge. Der stimmte den großen Mille-Vau auf dem DynojetPrüfstand im sequentiellen Messverfahren ab – jeder Zylinder wird erst einzeln, dann die beiden zusammen optimiert. Nach rund dreieinhalb Stunden Gebrülle kamen fette 135 PS am Rad und 110 Nm Drehmoment heraus – wohl gemerkt, bei einem Serienmotor! Mit der leicht gekürzten Übersetzung und dem Quickshifter schiebt diese Mille richtig an und lehrt die CBR’s und R1en das Fürchten, denn den Vau-Druck von unten haben die Japan-Fours einfach nicht.

Aprilias sind geil umzubauen

Für Axel Siemoneit alias Meister S sind die schönen Italienerinnen einfach zum Um-

Räder: vorn: hinten: Bereifung: vorn: hinten: Lenker/Riser:

Rasten aus der Serie Black-Line weichen – des homogenen Gesamteindrucks wegen.

Einarmiger Bandit bauen gebaut. Das demonstriert er auch mit dem Thunfisch-Umbau namens Inge III. Dabei hat Inge nichts mit einer blonden Schönheit von der benachbarten Mecklenburger Seenplatte zu tun, vielmehr ist Inge ein langjähriger Kunde, der allmählich zum Freund gereift ist. Nicht zuletzt, weil ihm ständig neue Ideen kommen, wie seine Tuono noch geiler aussehen könnte.

Endgradig

Hier abgebildet ist der nun schon dritte Tuono-Umbau vom Meister S für Inge, und so langsam sehen sich die Ideengeber an einen Punkt gekommen, an dem weitere Umbauten die schöne Linie nur noch zerstören könnten. Trotzdem – bei Inge weiß man nie, was dort im Brain beim Storming noch alles heraus kommt (wer mehr zur Inge-Story erfahren möchte, klickt sich auf der www.bike-companypch-Homepage über „Umbauten“ zur „Inge III“-Saga).

Größte Pimping-Maßnahme war aber der Einbau der Einarm-Schwinge vom Tourensportler Aprilia RST Futura, denn hierzu mußte die Umlenkung neu ausgetüftelt und angefertigt werden. Obendrein machte dies eine neue Krümmerführung notwendig, und wenn man schon einmal dabei ist, kommt man um die Performance und Power der bewährten ARROW-Dämpfer nicht herum. Doch die Tuono – oder besser: Inge macht’s dem Umbauer nicht gerade leicht. Der Dämpfer mußte etwas eingekürzt werden, hat aber dennoch genug Volumen, um der Tausender ihr brachiales Drehmoment zu erhalten. Der Bock reißt nun noch besser an und dreht oben herum einfach freier aus. Wer unbedingt ablesen möchte, was da passiert,

Aprilia RSV Tuono Inge Meister „S“, Parchim RSV Mille Typ RP Serie Serie Serie auf 56 mm Ø erweitert (Amann) NoToil SBK (Kämna) Serie stark modifiziert, Arrow gekürzt Serie Honda CBR1000RR SC59 gekürzt und modifiziert Aprilia RST Futura, Umlenkung angepaßt Öhlins Serie mit Öhlins-Kit Road u. Track unten Serie, oben Tuono RP mit gekürzten Risern, beides schwarz eloxiert Serie gestrahlt und schwarz gepulvert (HD-Kräusel) Serie RST Futura Conti Race Attack 120/70-17

Bremsen:

190/55-17 Carbon Fatbar-Lenker, auf gekürzten und auf 28,6mm geweiteten Tuono-Risern Brembo

vorn:

P4-Sättel

Serie hinten: Fußrastenanlage: TRW Racing Blackline

Tank:

Serie

Verkleidung/ Maske/ Scheinwerfer: Höcker/Sitzbank:

Maske Harcore Fighters

Lufthutzen: Seitendeckel: Kotflügel: Kühlerblende:

Honda CBR1000RR SC59 mit unterem Heckdeckel von Fechter Drive und dunklem LED-Rücklicht Serie in Carbon Motordeckel mit Carbon-Covern Serie Carbon, wie Serie

Carbon, wie Serie Bugspoiler: Serie / CDi Serie mit Eprom Armaturen/ Schalter/E-Box: motogadget Motoscope Mini black Instrumente:

Lackierung: Sonstiges:

Danke an:

Anthrazit-metallic LED Miniblinker von P&W, Carbon Rahmenschoner, Schaltschema Racing, radiale Brems- und Kupplungspumpe mit TRW-Hebeln, Kupplungsnehmerzylinder von Kämna für 30% weniger Handkraft Inge für seine Geduld mit Unterhaltungswert

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